Menu
DESAG Logo

Kfz-Gutachter werden - Wissenswertes zum Beruf

Bevor in diesem Artikel darauf eingegangen wird, wie die „typische Berufslaufbahn“ und der Aufgabenbereich eines KFZ-Sachverständigen aussehen, soll zunächst die Berufsbezeichnung ein wenig genauer unter die Lupe genommen werden.

Sachverstand im Bereich Kfz

Wer die Wortzusammensetzung „KFZ-Sachverständiger“ ein wenig genauer untersucht, erkennt die Bestandteile „KFZ“ und „Sachverständiger“. Vor allem beim Sachverständigen handelt es sich um ein vergleichsweise breitgefächertes Berufsfeld, das in unterschiedlichen Branchen eine wichtige Rolle spielt. Ein Sachverständiger verfügt über ein umfassendes Wissen in seinem Fachbereich und ist dazu in der Lage, eine spezifische Situation mit notwendiger Fachkompetenz  zu beurteilen.

Gleichzeitig ist es jedoch auch wichtig, dass ein Sachverständiger dazu in der Lage ist, die entsprechenden Inhalte (in diesem Fall rund um „KFZ“) Außenstehenden so zu erklären, dass diese sie verstehen.

Einen besonderen Aspekt haben alle Sachverständigen gemein: sie sind dazu verpflichtet, ihre Aufgaben unparteiisch, unabhängig und objektiv zu erledigen.

Wie werde ich KFZ-Sachverständiger?

Viele Autofahrer waren bereits in einem Verkehrsunfall verwickelt.

Nach einem Unfall ist in der Regel die Polizei der erste Ansprechpartner. Die Beamten nehmen zunächst die Sachlage noch am Unfallort auf. Ein KFZ-Sachverständiger ist meist im nächsten Schritt der nächste Ansprechpartner. Deser befasst sich eingehend mit dem entsprechenden Schaden und erstellt ein Gutachten. Bei der Erstellung werden nicht nur wichtige Details, sondern auch die voraussichtlichen Reparaturkosten aufgeführt. Zuletzt werden oft Anwalt und Versicherung involviert und der Schaden kann dann schlussendlich in der Werkstatt des Vertrauens behoben werden.

Ein Blick auf diesen klassischen Ablauf zeigt, dass der beauftragte KFZ-Sachverständige einen äußerst wichtigen Job erledigen muss. Immerhin stellt er in seinem Gutachten die Höhe des Schadens fest und gibt dementsprechend auch den Betrag an, der von der Versicherung der Gegenpartei eingefordert werden darf.

Aber: selbstverständlich gehört es nicht nur zum Alltag eines KFZ-Sachverständigen, Unfallautos zu bewerten. Der realistische Rest-Wert eines Wagens kann auch in anderer Hinsicht interessant sein. Nämlich dann, wenn es um den Verkauf des Fahrzeuges geht. Die Frage „Welchen Verkaufspreis kann ich verlangen?“ kann hier entscheidend sein, um weder Geld zu „verschenken“ noch Kunden mit unrealistischen Vorstellungen zu vergraulen. Das Wertgutachten eines KFZ Gutachters kann dabei helfen, hier mit fundierten Zahlen arbeiten zu können.

Ein spannender Berufszweig also, bei dem ein geschärfter Blick, fachliches Know How und ein richtiges Einschätzen der jeweiligen Lage von hoher Wichtigkeit ist. Schnell stellt sich hierbei die Frage:

  1. Wie werde ich eigentlich KFZ Sachverständiger?
  2. Wie sieht die klassische Ausbildung aus?
  3. Was müssen Bewerber können?
  4. Und welche Faktoren sind auf dem Weg zum KFZ-Sachverständigen noch wichtig?

KFZ-Sachverständige: welche Berufe bilden eine gute Grundlage?

Fest steht: die Skills aus verwandten Berufen, können dabei helfen, den Einstieg als Kfz-Sachverständiger deutlich zu erleichtern. Wer bereits umfangreiche Erfahrungen im Bereich KFZ sammeln konnte, kann die entsprechenden Schäden bzw. den allgemeinen Zustand eines Wagens meist professioneller begutachten als jemand, der bisher noch nicht mit diesem Berufszweig in Kontakt gekommen ist. Folgende Berufe eignen sich als gute Voraussetzung für eine Karriere als KFZ-Gutachter:

  • KFZ-Meister
  • KFZ-Techniker
  • Lackierermeister
  • Meister im Bereich Fahrzeug- & Karosseriebau
  • Zweiradmechaniker-Meister

Doch auch weitere Vorkenntnisse und Kompetenzen aus angrenzenden Bereichen eignen sich gut, um eine überzeugende Grundlage in diesem Berufsfeld zu schaffen. Unter anderem dürften sich dementsprechend hier auch:

  • Diplomingenieure
  • Absolventen aus Studiengängen aus dem KFZ-Tätigkeitsbereich (zum Beispiel Maschinenbau) im Bachelor und Master
  • staatlich geprüfte Techniker in den Bereichen KFZ und Maschinenbau

wohlfühlen. Grundsätzlich (und entgegen vieler Vorurteile) gilt: wer KFZ-Sachverständiger werden möchte, muss seine bisherige Arbeitszeit nicht zwingend lediglich in einer Werkstatt verbracht haben. Manchmal reichen auch fundierte, beispielsweise theoretisch erworbene, Vorkenntnisse und der Wille, sich kontinuierlich weiterzubilden aus. Vor allem letztgenannter Punkt ist hierbei besonders wichtig. Der Markt der Automobile verändert sich kontinuierlich. Auch der Trend rund um die Elektroautos wird den Alltag der KFZ-Gutachter sicherlich in den kommenden Jahren noch merklich beeinflussen.

Was macht ein Kfz Gutachter genau? – Ein Überblick über die Tätigkeitsbereiche

Der Beruf des Kfz Gutachters umfasst mehrere Aufgabengebiete und ist dementsprechend abwechslungsreich. Das Vorurteil, dass Kfz-Sachverständiger ausschließlich mit Unfallautos und Versicherungsgutachten konfrontiert sind, gilt längst als überholt. Als absolute Klassiker im Aufgabenbereich der Gutachter zählen unter anderem:

  • die Begutachtung von Autos, die in einen Unfall verwickelt waren (Unfallgutachten)
  • eine transparente Schadensermittlung und -beurteilung
  • die weitere Beratung der am Unfall beteiligten Personen
  • die Feststellung der eigentlichen Schadensursache
  • das Ermitteln eines – für alle Seiten – fairen Fahrzeugwertes

Auch dann, wenn sich Autofans für einen Gebrauchtwagen interessieren, könnten die Fähigkeiten eines KFZ-Sachverständigen von Käuferseite gefragt sein. Hier geht es meist darum, den allgemeinen Zustand des Wagens zu bewerten, um in Erfahrung zu bringen, welcher Preis letztendlich angemessen ist.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Kfz-Sachverständiger Ausbildung.

Wo kann man sich als Kfz Sachverständiger ausbilden lassen?

Heutzutage bieten verschiedene Institutionen die Aus- und Weiterbildung zum KFZ-Sachverständigen an. Vergleichsweise weit vorn dabei, sind unter anderem verschiedene KFZ-Institutionen, wie beispielsweise die Modal, die IHK oder der TÜV. Hiermit ist die Liste der Ausbildungsinstitute jedoch noch lange nicht vollständig. Es lohnt sich dementsprechend so gut wie immer, mit Hinblick auf Angebote im Internet zu recherchieren. Viele Interessenten entscheiden sich hier für ein Angebot, das sich nicht allzu weit von ihrem Wohnort entfernt befindet. Wie viel Zeit für die Ausbildung zum KFZ-Gutachter eingeplant werden sollte, ist von mehreren Faktoren, unter anderem natürlich auch von den jeweiligen Vorkenntnissen, abhängig. So kann es sogar sein, dass die Ausbildung mit anschließender Abschlussprüfung nur wenige Tage in Anspruch nimmt. Es gibt jedoch auch Lehrgänge, die mitunter fast ein ganzes Jahr lang dauern. Hier lohnt es sich, die Angebote aller Ausbildungsinstitutionen in der Nähe genauer unter die Lupe zu nehmen, um dann einen Partner zu finden, der perfekt zur eigenen Lebens- und Vorbildungssituation passt.

Welche Inhalte werden bei der Ausbildung zum KFZ-Sachverständigen vermittelt?

Wer sich für eine Ausbildung als KFZ-Sachverständiger entschieden hat, möchte natürlich auch wissen, welche Inhalte in den Seminaren gesetzt sind. Die folgende Auflistung gibt einen ersten Überblick über die Themen.

  1. Zunächst stehen in der Regel die eigentlichen Grundlagen eines Gutachtens – unabhängig von dessen Anlass - auf dem Lehrplan. Worauf kommt es bei der Arbeit als KFZ-Sachverständiger an? Welche Grundansätze sind wichtig? Und wie setzt sich ein klassisches Gutachten eigentlich zusammen?
  2. Auch der Bereich der Fotografie spielt eine maßgebliche Rolle. Die fotografische Aufzeichnung ist dabei ein wichtiger Punkt der Sachverständigen Ausbildung. Professionelle Bilder sind wichtig… nicht nur im Zusammenhang mit Prozessen vor Gericht.
  3. Auch der Wert von Versicherungsdaten sollte im Falle eines Unfallschadens nicht unterschätzt werden. In diesem Themenbereich werden unter anderem Fragen wie „Wie nehme ich Kontakt zu einem in- oder ausländischen Versicherer auf?“ beantwortet.
  4. Neben der eigentlichen Schadensaufnahme eines Unfallschadens ist der besagte Schaden natürlich auch zu bewerten. Die entsprechenden Zahlen werden sowohl dem Versicherungsnehmer als auch der Werkstatt mitgeteilt und stellen die Basis für die entsprechenden Regulierungen dar.
  5. Ein Schaden wirkt sich immer auch auf den Wert des Autos aus. Um herauszufinden, welcher Verkaufspreis für einen Wagen nach einem Crash noch zu erzielen ist, ist es wichtig, nicht nur „über den Daumen zu peilen“, sondern stattdessen spezielle Richtlinien Auf diese wird selbstverständlich im Rahmen der Ausbildung eingegangen. Dasselbe gilt natürlich auch, bei der Schätzung eines Fahrzeuges ohne Schaden und beispielsweise basierend auf dessen Baujahr und der Kilometerleistung.
  6. Gutachter greifen im Rahmen ihrer Tätigkeiten auf verschiedene Anwendungsprogramme zurück. Jene helfen bei der allgemeinen Schadensermittlung sowie –darstellung. Gerade in Bezug auf die Rechnungsstellung eines Gutachtens können sie eine besonders praktische Unterstützung darstellen.
  7. Zur Ausbildung als KFZ-Sachverständiger gehört selbstverständlich auch das Erlernen versicherungstechnischer Grundsätze. Die entsprechenden Details unterstützen nicht nur bei der allgemeinen Beratung eines Klienten, sondern gleichzeitig auch bei der Kalkulation.
  8. Praktische Übungen runden das Ausbildungsprocedere ab. Besonders anhand der jeweiligen Fallbeispiele kann immer wieder auf mögliche Szenarien verwiesen werden. So findet bei den angehenden KFZ-Sachverständigen eine optimale Vorbereitung auf ihren zukünftigen beruflichen Alltag statt.

Finanzielle Unterstützung für die Ausbildung – welche Möglichkeiten gibt es?

Was kostet eine Ausbildung zum KFZ-Sachverständigen eigentlich? Der Preis ist im Wesentlichen vom jeweiligen Anbieter abhängig. In der Regel zahlen die Azubis hier ab circa 2.000 Euro aufwärts. Doch keine Sorge! Die entsprechenden Summen sind nicht immer allein zu tragen. Bundesweit stehen verschiedene Förderprogramme und Prämien zur Verfügung. Manche Unterstützungsvarianten sind hierbei auf gewisse Unternehmensstrukturen ausgelegt, andere richten sich an unabhängige Einzelpersonen. So gibt es beispielsweise Programme, die den Auszubildenden mit einer Unterstützung in Höhe von bis zu 500 Euro unter die Arme greifen. Die Agentur für Arbeit hält zudem gewisse Prämien für Interessenten bereit, die sich in Kurzarbeit befinden. Auch lohnt es sich oft, länderspezifische Förderbanken zu kontaktieren. Hier unterscheiden sich die Prämien jedoch von Bundesland zu Bundesland. Ein ergänzender Anruf beim TÜV könnte zudem als wichtige Auskunftsquelle dienen.

Welche persönlichen Fähigkeiten sind bei der Ausbildung zum KFZ-Sachverständigen wichtig?

Neben – im Idealfall – fundierten Vorkenntnissen gibt es zudem persönliche bzw. charakterliche Attribute und Eigenschaften, die für einen angehenden Gutachter von Vorteil sein können. Disziplin und verantwortungsbewusstes Arbeiten sind hier ebenso wichtig, wie ein hohes Maß an Professionalität und die Fähigkeit, Kunden zu akquirieren. Vor allem in Großstädten herrscht in der Regel definitiv kein Mangel an kompetenten KFZ-Sachverständigen vor. Wer hier überzeugen möchte, sollte dazu in der Lage sein, immer wieder neue Kunden zu begeistern. Vor allem hierbei spielt selbstverständlich auch die persönliche Note eine wichtige Rolle. Wer als KFZ- Gutachter erfolgreich sein möchte, sollte daher unter anderem auf einen Mix aus einem überzeugenden Sympathiefaktor und Ehrlichkeit setzen. Die meisten Kunden wissen es zu schätzen, wenn sie ihr Gutachter auf Augenhöhe und transparent berät. Autos bzw. Schäden an denselben stellen für viele Menschen ein hoch emotionales Thema dar. Ein kompetenter Sachverständiger sollte immer über die Ruhe verfügen, die es braucht, um beispielsweise auch den Ärger über einen Unfall auffangen zu können.

Lohnt es sich, eine Karriere als KFZ-Sachverständiger zu starten?

Eine berechtigte Frage! Immerhin nimmt die Ausbildung in der Regel einige Monate in Anspruch und kostet meist ab 2.000 Euro. Aber: die Mühe lohnt sich! Beim KFZ-Sachverständigen handelt es sich allein deshalb um einen Beruf mit Zukunft, weil das Interesse der Menschen an „motorisierten Untersätzen“ mit Sicherheit auch in Zukunft noch weiter bestehen wird. Auch die Gehaltsaussichten in diesem Beruf sind weitaus attraktiver als es im ersten Moment oft den Anschein haben mag. Unter diesem Gesichtspunkt lohnt sich die Aus- bzw. Weiterbildung für Menschen die,:

  • ein großes Interesse für Autos hegen
  • sich gut auf ein Projekt konzentrieren können
  • gern neue Inhalte hinzulernen
  • Kunden unter anderem mit Hinblick auf den Kaufs- und Verkaufspreis von Autos beraten wollen
  • den persönlichen Kontakt mit Menschen mögen
  • keine Angst vor einem (mehr oder weniger) hohen Konkurrenzdruck haben

in jedem Falle. Wie für andere Berufszweige gilt auch hier, dass es wichtig ist, sich als KFZ-Gutachter am Markt zu präsentieren und immer wieder Kunden von zu sich zu überzeugen. Aufgrund der allgemeinen Attraktivität dieses Berufsbildes nutzen viele KFZ-affine Menschen diese Art der Ausbildung oft, um sich in der Mitte ihres Berufslebens noch einmal zu verändern und neue Wege einzuschlagen.

Sachverständiger werden